Sanierte Häuser sind Ausdruck baulicher Dynamik in Helmstedt
Am Sonntag, 8. September, findet unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ bundesweit der Tag des offenen Denkmals statt. Die Bürger-Aktion Alt-Helmstedt e. V. und die Stadt Helmstedt bieten auch in diesem Jahr ein umfangreiches Besichtigungsprogramm von Baudenkmalen an.
Eröffnet wird der Tag des offenen Denkmals um 13.30 Uhr von Bürgermeister Wittich Schobert im sogenannten „Hexenhaus“ auf dem Batteriewall. Seinen Spitznamen hat das über 30 Jahre leerstehende Haus Nr. 22 von den Helmstedtern erhalten. Das Haus direkt an der Wallbebauung umgibt ein eigenwilliger Garten mit einem markanten Gefälle zur Wilhelmstraße hin. „Den Tag des offenen Denkmals nutzen wir gleichzeitig als Gründungsveranstaltung unseres Kuratoriums“ sagt Karl-Heinz Broska als Miteigentümer des Gebäudes. Imbiss und Getränke werden ebenfalls angeboten.
Das kürzlich durch den Unternehmer Lorenz Flatt eingeweihte Denkmal-Schmuckstück am Markt 10, das künftig auch das Campus-Office beheimatet, öffnet seine Türen ebenfalls für die Besucher am Tag des offenen Denkmals. Das sanierte Gebäude aus dem Jahr 1850 komplettiert die Perlenreihe an beeindruckenden Fachwerkfassaden auf dem historischen Marktplatz. „Die zusätzliche Sonntagsöffnung am 8. September und das Altstadtfest werden uns sicher viele Besucher in unserem Haus bescheren“, freut sich Flatt auf ein hoffentlich reges Interesse in der Bevölkerung.
Auf dem Holzberg öffnet das Haus mit der Nummer 5 seine Türen für die Besucher. „Nach der Fassadensanierung im Jahr 2011, bei der das jahrzehntelang hinter Putz verborgene Fachwerk freigelegt wurde, wird das Gebäude in diesem Jahr durch die neuen Eigentümer auch im Inneren saniert. Dabei werden jüngere Einbauten, wie z.B. abgehängte Decken entfernt, Bäder werden erneuert und die ursprünglich großzügigere Aufteilung des Baudenkmals mit Fachwerk, Lehm und Kalkputz wieder hergestellt. Das Haus wurde ca. 1715 errichtet und zählt zu den Helmstedter Professorenhäusern, obwohl der Böttcher Hans Schmidt und nicht ein Professor der Bauherr war“ erzählt die städtische Denkmalpflegerin Doris Noll.
Bürgermeister Wittich Schobert lobt die Aktivitäten der Eigentümer zur Sanierung bzw. Restaurierung der Objekte. „Sie sind allesamt Ausdruck der baulichen Dynamik, die wir hier in Helmstedt haben“. „Wir freuen uns, diese drei besonderen Objekte vorstellen zu können und damit einer großen Öffentlichkeit näher zu bringen“ erklärt Herbert Rohm, Vorsitzender der Bürger-Aktion Alt-Helmstedt.
Darüber hinaus können sich die Besucher am Tag des offenen Denkmals auch in weiteren historischen Objekten umsehen. Ihre Pforten öffnen in der Zeit von 14 bis 17 Uhr das Juleum, sowie die Kirchen St. Stephani (auch mit Besichtigung des Dachgeschosses mit Glockenstuhl), St. Ludgeri, St. Marienberg und St. Walpurgis. Im Juleum bietet die Museumsleiterin Marita Sterly drei Führungen an, die um 13.30 Uhr, 15 Uhr und 16.30 Uhr beginnen.