Die katholische Pfarrkirche und das ehemalige Benediktinerkloster St. Ludgerus in Helmstedt sind steinerne Zeugen der so wechselvollen Geschichte christlichen Glaubens und christlicher Kultur im Helmstedter Raum. Das ehemalige Benediktinerkloster beherbergt heute die katholische Pfarrkirche St. Ludgerus. Das einstige Kloster wurde 1802 aufgelöst und gehört heute zum Bischöflichen Stuhl Hildesheim.
Gegründet wurde das Kloster vom heiligen Ludger, dem Namensgeber, der sich auch im Stadtwappen wiederfindet. Dieser zog im Jahre 795, vermutlich mit dem späteren Kaiser Karl dem Großen, durch das heutige Helmstedt.
Doppelkapelle und Kaisersaal
Der älteste Gebäudeteil ist die als Missions- und Taufkapelle errichtete Kapelle St. Peter und St. Paul. Auf karolingischem Fundament war sie nach vier Seiten geöffnet. Um 1050 wurde die St. Johannes-Kapelle darauf errichtet. Diese Doppelkapelle, deren Dach deutlich jünger ist, liegt im Innenhof der Klosteranlage, dem Passhof, der ehemals ein Kreuzgang war. Sie scheint in den Boden hinein gebaut, stand aber ursprünglich ebenerdig. Die Trümmer der vielen Zerstörungen der Vergangenheit erhöhten das umgebene Bodenniveau.
Das Konventsgebäude beherbergt den Kaisersaal mit prächtigen Stuckdekorationen aus der Rokokozeit. Viele Klostergebäude wurden zerstört und nach dem 30-jährigen Krieg teilweise im Barockstil neu errichtet.
Kirche und Krypta
Auch die heutige St. Ludgeri-Kirche wurde im Laufe der Geschichte mehrfach zerstört und zuletzt 1949 wieder aufgebaut. In ihrer Grundstruktur geht sie auf eine um 1059 dreischiffig errichtete Basilika romanischen Stils zurück. Doch bereits vorher stand an dieser Stelle eine Kirche, vermutlich schon im 9. Jahrhundert errichtet. Diese Basilika - ursprünglich mit drei Türmen ausgestattet - wurde um 1700 im Barockstil gestaltet. Um 1900 wurden die Seitenschiffe ergänzt.
Unter dem Chorraum befindet sich die Felicitas-Krypta, eine dreischiffige romanische Halle. Dieser schlichte Raum befindet sich, wie die Doppelkapelle, auf dem früheren Bodenniveau. Der Schmuckfußboden aus Gips, der im Vorraum der Krypta präsentiert wird, gehört zu den bemerkenswertesten Zeugnissen der lateinischen Renaissance des 12. Jahrhunderts. Der farbig inkrustierte Estrichgips-Fußboden stammt wohl aus dem Mittelschiff der 1059 errichteten Klosterkirche.
Türkentor und Taubenhaus
Das Areal des Klosters war früher weitaus größer. Dies zeigt das wiedererrichtete Türkentor, das damals den Eingang zum Kloster St. Ludgerus markierte. Es wurde 1716 als Triumphtor errichtet, um an den Sieg des Kaisers über die Türkei zu erinnern. Heute verläuft durch das ehemalige Klosterareal eine Straße mit einer großen Verkehrsinsel. Auf dieser steht das Taubenhaus, das weder Kirch- noch Wachturm sondern Statussymbol war. Die Mönche sollen hier bis zu 1.000 Tauben gehalten haben.
Besichtigungen des Klosters St. Ludgerus sind im Rahmen einer gebuchten Stadtführung möglich. Weitere Informationen unter <link tourismus-kultur/helmstedt-erleben/gefuehrte-touren.html>http://www.stadt-helmstedt.de/tourismus-kultur/helmstedt-erleben/gefuehrte-touren.html</link>
Kontakt Führungen
Stadt Helmstedt - Touristinformation im Bürgerbüro -
Markt 1 (Eingang Holzberg), 38350 Helmstedt
Telefon: 05351.17-17 17
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Kontakt Kloster St. Ludgerus
Am Ludgerihof 1, 38350 Helmstedt
Telefon: 05351.58740
Homepage: www.klosterludgerus.de