Historische Backstube und Laden
Dieser Backofen wurde vor über hundert Jahren gebaut. Gemeindebackhäuser hat es in vielen unserer Heimatdörfer gegeben. Sie haben schon Mitte des 18. Jh. bestanden und waren von unseren Landesfürsten, den Braunschweigischen Herzögen, gewollt. Diese Backhäuser versorgten alle Bevölkerungsschichten, waren eine soziale Einrichtung und brachten außerdem Energieeinsparung, denn der Gemeindebackofen ersetzte viele einzelne Backöfen zu einer Zeit, als Holz, der Hauptenergieträger, knapp wurde. Im Herbst wurde der Backofen auch zum Trocknen von Obst benutzt. Das Backobst hat daher seinen Namen. Die Vorratshaltung der Nahrungsmittel war wichtiger, als heute und sehr viel schwieriger. Getreide konnte einfach bevorratet werden. So wurde das Brot zur wichtigsten Nahrung und hat seit 7000 Jahren große Bedeutung und ist Inhalt von Gebeten geworden ...unser täglich Brot gib uns heute!Eine Sackklopfmaschine zum Ausklopfen der Mehlsäcke und eine Mühle die trockene Brötchen zu Paniermehl mahlt, zeugen von einer Zeit, in der Sparsamkeit herrschte und man Korn und Brot noch Ehrfurcht entgegen brachte. Der große Trog, vor den Fenstern, diente zum Säuern des Brotes, und auf den Holzplatten wurde geknetet. Mit der Kuchentrage brachten die Dorfbewohner ihren Kuchen, besonders zu Feiertagen, zum Bäcker, lediglich zum Backen. Hauptsächlich den köstlichen Zuckerkuchen.In der Vitrine sind die Getreidearten ausgestellt mit den Produkten, zu denen sie verarbeitet werden: Mehl, Graupen, Gries, Schrot, Kleie und Flocken. Auch einige Mahlsteine sind zu sehen. Einer ist aus Basalt, der als Reibsteinunterlage im 6. Jh. v. Chr. verwendet wurde. Mittelpunkt des alten "Tante Emmaladens" ist der Schrank mit den vielen Fächern, in denen Nahrungsmittel und Gewürze lose aufbewahrt wurden. Für Kinder waren die Bonbongläser wichtig, die auf dem Verkaufstisch standen. Auch Senf, Essig und Sauerkohl waren nicht fertig abgepackt.
Tongeschirr
Im Obergeschoss ist zunächst die Sammlung des Tongeschirrs untergebracht, das in Sommersdorf und Sommerschenburg hergestellt wurde. Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus der Zeit von 1890 -1945. Die ersten Töpfereien wurden im 18. Jh. von zugewanderten Töpfern aus Duingen gegründet. Von der einzigen, noch arbeitenden Töpferei Lohse, haben wir einige Stücke aus der heutigen Produktion. Neben der Einordnung nach dem Verwendungszweck konnten viele Stücke den einzelnen Produktionsstätten zugeordnet werden.