Schmuckfußboden in St. Ludgeri kann besichtigt werden
„Entdecken, was uns verbindet“ lautet das Motto des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, in diesem Jahr. Die Bürger-Aktion Alt-Helmstedt e. V. und die Stadt Helmstedt bieten auch im 25. Jubiläumsjahr dieser bundesweiten Veranstaltung ein umfangreiches Besichtigungsprogramm von Baudenkmalen an.
Um 13.30 Uhr wird der Tag des offenen Denkmals von Bürgermeister Wittich Schobert im Kaisersaal des Klosters St. Ludgeri eröffnet. Die Vorsitzende der Freunde des Klosters St. Ludgeri, Susanne Deimel, informiert im Anschluss alle Interessierten über den historischen Schmuckfußboden, von dem kostbare Fragmente in der Krypta des Klosters liegen.
Der farbig gestaltete Gipsfußboden stammt wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert und befand sich früher im Mittelschiff der Klosterkirche des „Heiligen Liudger“. Er verschwand allerdings über die Jahre und wurde verschüttet und überbaut. Die Fragmente, die nun im Vorraum der Krypta lagern, sind den philosophischen Sieben Weisen des Altertums gewidmet. Diese Darstellung in einem christlichen Sakralbau ist nach bisherigen Erkenntnissen einzigartig. „Wir freuen uns, dass sich die Freunde des Klosters St. Ludgeri am Tag des offenen Denkmals beteiligen und diese historische Kostbarkeit einer großen Öffentlichkeit näherbringen wollen“ erklärt Herbert Rohm, Vorsitzender der Bürger-Aktion Alt-Helmstedt.
Für alle, die sich die frühere Lutherschule nach der Umnutzung als Jugendamt des Landkreises Helmstedt ansehen möchten, besteht am 9. September ebenfalls die Möglichkeit dazu. Führungen durch das Baudenkmal werden um 14.30 Uhr und um 15.30 Uhr von Kirsten Bruder vom Hochbau- und Gebäudemanagement des Landkreises Helmstedt angeboten.
„Die ehemalige Lutherschule wurde im Jahr 1883 als neue Knabenschule mit Turnhalle errichtet. Das damalige Raumprogramm umfasste 16 Klassen, die jeweils 50 bis 60 Kinder aufnehmen mussten. Entsprechend große Räume wurden errichtet, die nun für die neue Nutzung in mehrere kleinere Büroräume so unterteilt werden mussten, dass die historische und künstlerische Bedeutung des Baudenkmals nicht beeinträchtigt wird“, gibt die städtische Denkmalpflegerin Doris Noll Einblicke in das historische Gebäude. Bei den Bauarbeiten wurden originale Farbbefunde sichergestellt. Die historische Farbgebung in den Fluren und Klassenräumen wurde z.T. sichtbar rekonstruiert und zeigt anschaulich die originale Ausstattung und Atmosphäre, in der die Knaben vor 130 Jahren unterrichtet wurden.
Daneben können sich die Besucher am Tag des offenen Denkmals über neun weitere historische Objekte informieren. Ihre Pforten öffnen in der Zeit von 14 bis 17 Uhr das Juleum, das neu entstehende Wohnquartier Campus zwischen Schuhstraße und Kybitzstraße, das „Dornröschen“-Fachwerkhaus am Holzberg 2 sowie die Kirchen St. Stephani, St. Ludgeri, St. Marienberg und St. Walpurgis und die Klöster St. Ludgeri und St. Marienberg.