Mit diesem Appell richtete sich die schwäbische Kabarettistin Marlies Blume alias Heike Sauer in ihrem Programm „Zur Sache Frau“ an die rund 180 Besucherinnen, die sich am 27. Oktober im Brunnentheater eingefunden hatten.
Mit einer Mischung aus Energie, Temperament und Wortwitz, durchgängig auf seichtem schwäbisch serviert, wusste die selbsternannte "Beauftragte für Schanzengleichheit" ihr Publikum zu begeistern. In ihrem ca. eineinhalbstündigen Programm präsentierte die leidenschaftliche Bühnen-Performerin eine Mischung aus Klamauk, subtiler Ironie und nachdenklicher Töne und verstand es somit immer wieder, ihr Publikum auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitzunehmen.
Die vielseitige Künstlerin bestach mit ihren Sangesqualitäten, als Verwandlungstalent in Glanz und Glamour und mit Sätzen wie: »Gleichstellung ist erst dann erreicht, wenn in jedem Herrenklo ein Wickeltisch steht …«
Selbst dem unliebsamen Thema Corona konnte Marlies Blume noch Humor abgewinnen, indem sie sich unter anderem mit der Frage beschäftigte, wie aus dem ganzen Mist denn nun irgendwie Dünger gemacht werden kann. Doch dann wurde es wieder ernst und aufrüttelnd, als Marlies Blume an die Rolle der Frau zu Zeiten von Corona erinnerte. An den kraftraubenden Spagat zwischen Homeoffice und Homescooling, den zahlreiche Mütter gegenwärtig zu bewältigen haben.
Dass Frauen endlich auch ihre Stimme erheben und ihre spezifisch weiblichen Themen artikulieren ist eines der Anliegen der Kabarettistin, die 2008 den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg erhielt.
„Zur Sache Frau“ fand mit coronabedingter Verspätung im Rahmen des Weltfrauentages am 8. März statt. „Es war die zweite Veranstaltung dieser Art und sie konnte an den Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfen!“, freut sich Claudia Löw, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Helmstedt, die die schwäbische Kabarettistin in Zusammenarbeit mit Anna Moser-Berkau vom Caritasverband und Birgit Adam vom Seniorenstützpunkt nach Helmstedt geholt hatte.
Dies machte auch die Reaktion des Helmstedter Publikums deutlich, unter ihnen auch vier männliche Gäste, die sich in die „Höhle der Löwinnen“ gewagt hatten. Die muntere, vielseitige Schwäbin erntete begeisterten, kräftigen Applaus und durfte die Bühne des Brunnentheaters nicht ohne Zugabe verlassen.