Kulturtipp: Hermann Ritzau Ausstellung in der Galerie KühneKunst e.V.
Derzeit ist eine bemerkenswerte Ausstellung in den Räumlichkeiten des Vereins KühneKunst e.V. am Lindenplatz 1 in Helmstedt zu sehen. Anlass ist der 100. Todestag des wiederentdeckten Landschaftsmalers Hermann Ritzau. Der besondere Reiz der Ausstellung liegt darin, dass Ritzau u.a. Helmstedter Motive auf die Leinwand gebannt hat. Schon zur Eröffnung der Ausstellung am 19.11.22 sorgten einige der fast 50 Gemälde unter den Besuchern für angeregte Gespräche. So mancher rätselte beispielsweise über den Standort der Posseleckeschen Mühle.
Ein großer Genuss war die Rede von Pfarrer a. D. Harry Köhler aus Esbeck. Nach Grußworten der Vereinsvorsitzenden Petra Schadebrodt sowie des Schirmherrn der Ausstellung, Bürgermeister Wittich Schobert, gelang es Herrn Köhler mühelos, die Anwesenden in seinen Bann zu ziehen. Am Ende seiner kurzweiligen Ansprache zur Ausstellungseröffnung hatte er eine Überraschung im Gepäck. Ein Gemälde wurde vor aller Augen „enthüllt“ von dem selbst die Organisatoren der Ausstellung nichts wussten: eine wunderschöne, schneebedeckte Harzlandschaft.
Hermann Ritzau wurde 1866 geboren, ist am Tekenberg bei Wolsdorf aufgewachsen und hat nach seiner Ausbildung zum Landschaftsmaler in Düsseldorf bis zu seinem Tod im Jahre 1922 in Helmstedt gelebt. Er beherrschte diverse Maltechniken meisterhaft. In der Ausstellung sind fotorealistische Werke zu sehen, man entdeckt aber genauso auch Gemälde mit zähflüssigem Farbauftrag, die in Richtung Impressionismus weisen. Bevorzugte Landschaften, die er oft auf die Leinwand gebannt hat sind der Harz, die Ostsee und die Lüneburger Heide. Die Ausstellung dürfte daher auch für Publikum aus Sachsen - Anhalt eine Bereicherung sein.
Besichtigt werden können die Werke noch bis zum 31. Januar.2023 in den Räumlichkeiten des Vereins KühneKunst e.V. am Lindenplatz 1 in Helmstedt. Die Galerie ist mittwochs von 11 bis 13 Uhr sowie sonnabends von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Führungen durch die Ausstellung können unter der Tel. 05351-5384330 bei Susanne Otto gebucht werden. Geplante Führungen (ohne Voranmeldung) finden am Sonnabend, den 03.12. sowie Sonnabend, den 10.12.2022 während der Öffnungszeiten statt.
Am Freitag, 2. Dezember, findet um 19 Uhr ein Vortrag zur Ausstellung der Ritzau-Bilder statt. Die Braunschweiger Kunsthistorikerin Dr. Regine Nahrwold referiert zum Thema „Düsseldorfer Malerschule und Kunstschule Weimar – künstlerische Umfelder für Hermann Ritzau“. Der Vortrag behandelt die Geschichte der beiden Kunstschulen, die Ritzau besuchte. Insbesondere legt sie die Entwicklung der Landschaftsmalerei dar, die für Ritzau prägend wurde.